Winterwanderung mit Ziegen auf dem Gantrisch

Ziegen und Schnee, eine Winterwanderung. Geht das? Sagen wir es mal so: Solange er nicht vom Himmel herunterfällt (Ziegen hassen alles, was nass ist), ist eine Winterwanderung im Schnee für Ziegen erträglich. Sie finden ja sowieso alles toll, was man mit ihnen unternimmt. Aber dabei nasse Füsse bekommen ist halt so eine Sache.

Und dann trifft sich die Menschenmama auch noch mit Fotografen und man soll spontan für ein paar Bilder durch den Tiefschnee hüpfen.

Wenn sie wüssten, wie schön sie auf den Bildern im Schnee vor der Bergkulisse des Gantrisch aussehen, würden Elvis und Chico meine Begeisterung über die Fotos meines unglaublich talentierten Fotografen-Kollegen Phil Wenger teilen. Da bin ich sicher.

Herdenzuwachs: Kupferhalsziegen-Bock Bänz

Drei Ziegen sind zu wenig. Wer mal vier hatte, will nicht mehr drei. Viel ruhiger sind sie zu viert. Keine kommt ständig drunter.

Ziegen sind nicht zimperlig. Sie tragen ihre Hörner nicht nur zum Schmuck. Eine einzelne Ziege in eine bestehende Herde zu integrieren ist alles andere als einfach. Deshalb musste es schon eine sein, die sich vor allem gegen Wollo behaupten kann.

Ein paar Inserate, eine lange Autofahrt, ein sehr schönes Gespräch (habe ich schon mal erwähnt, dass Menschen, die Ziegen halten, alle irgendwie ganz besonders sind?) und ein paar Tränen später, tappste Kupferhalsziegen-Bock Bänz verwirrt über meine Ziegenweide.

Die ersten Wochen war er alles andere als begeistert von seinem neuen Zuhause. Er vermisste seine Herde, die er in seinen 5 Lebensjahren nie verlassen musste und schon gar nicht alleine. Mehr als verständlich also, dass er Heimweh hatte.

Spannende Spaziergänge, viel leckeres Futter und liebevolle Betreuung haben ihn aber nach und nach neuen Mut fassen lassen. Jetzt (März) ist er angekommen und entwickelt sich langsam wieder vom verschüchterten Böckli zum selbstbewussten, lustigen Ziegenbock.

Er hat viel Charme, wickelt alle um seine goldenen Locken – ähm Finger und passt sich erstaunlich gut an unsere Gewohnheiten an. Schliesslich muss er alles lernen: Sich am Halfter führen lassen, auf seinen Namen hören, sich ohne Rodeo kämmen lassen, bei Spaziergängen nicht davonlaufen, verstehen was “Nein, du springst nicht auf den Picknicktisch” bedeutet….

Schön, dass du da bist Bänzi.

Übrigens: Kupferhalsziegen gehören wie Grüenochtegeissen und Pfauenziegen zu den bedrohten Nutztierrassen von ProSpecieRara.