Schenke eine Ziege – Ziegenpatenschaft

Was ist eine Ziegenpatenschaft und warum ist es besonders ein Ziegengotti oder Ziegengötti zu sein?

Vielleicht kennst du die Werbung von Coop für Ziegenpatenschaften im Graubünden? Wir bieten ebenfalls Ziegenpatenschaften an und in diesem Beitrag erfährst du mehr darüber, was eine Ziegenpatenschaft ist, ob sie das ist, was du suchst, und was unser Angebot von dem von Coop unterscheidet. 😃

Schenke eine Ziege

So wie es in dieser Anfrage so schön beschreiben wird: Ziegenpatenschaften sind die Möglichkeit ein Nicht-Materielles Geschenk zu machen. Du kannst damit ein Projekt unterstützen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, dass Ziegen artgerechter gehalten und besser verstanden werden. (Mehr dazu später.)

Und du kannst gemeinsame Zeit schenken. Ein gemeinsamer Besuch bei deiner Ziege am Patentag schenkt Erinnerungen.

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Schenke gemeinsame Zeit anstatt Dinge.

Für wen ist eine Ziegenpatenschaft?

Eine Ziegenpatenschaft ist ideal für dich, wenn du selbst oder jemand, den du beschenken möchtest, Freude an den lustigen, cleveren Meckerern hat oder sich (oft aus scheinbar unerklärlichen Gründen) zu ihnen hingezogen fühlt.

Die Ziege ist ein Tier mit einem sehr starken Charakter. Sie zieht einem in ihren Bann mit ihren speziellen Augen und dem kecken Wesen. Ziegen sind sehr neugierig und sozial. Sie kommen gerne auf Menschen zu und integrieren diese ganz selbstverständlich schon nach kurzer Zeit in ihre Herde.

Mit unseren Ziegenpatenschaften möchten wir dir die Möglichkeit bieten, das Tier Ziege mal etwas anders kennenzulernen.

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Unterwegs mit Ziegen – das ist ein ganz besonderes, sehr unterhaltsames und lehrreiches Erlebnis.

Die Ziege – ein Nutztier?

Bei uns sind Ziegen nämlich keine Nutztiere im klassischen Sinn. Das fängt schon damit an, dass wir männliche Ziegen – Böcke – halten anstatt weibliche. Somit werden diese natürlich auch nicht gemolken und auch nicht geschlachtet.

Leider sind Ziegenböcke in der Nutztierhaltung meistens zu viel. Um eine Ziege melken zu können, bringt sie jedes Jahr ein bis zwei Zicklein zur Welt. Die Hälfte davon sind Böcke. Für die Zucht braucht es aber höchstens ein bis zwei davon. Alle anderen Böcke werden zu Wurst oder Ostergitzi. Das ist leider die Wahrheit.

Da ich meine Ziegen sowieso nicht melken will, habe ich mich entschieden vor allem Böcke zu halten und ihnen mit dem Mecker-Projekt eine schöne Aufgabe und einen Lebensplatz zu bieten.

Meine Ziegen arbeiten nämlich schon – nur eben nicht im klassischen Sinn. Ihre Aufgabe ist, sich mit Menschen zu verbinden. Und darin sind sie Meister. 😉

Sie sind sehr aufgeschlossen und lieben es bei Spaziergängen die Welt zu erkunden.

Deshalb bieten wir mit ihnen Ziegentrekkings und tiergestützte Aktivitäten an.

Mit deiner Ziegenpatenschaft wirst du Gotti oder Götti von einer Ziege aus meiner Herde und unterstützt uns damit, ihren Lebensplatz zu finanzieren.

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Ein liebevoller, möglichst artgerechter Lebensplatz für unsere Ziegenböcke

Was unterstütze ich mit meiner Patenschaft?

Die Ziegen brauchen natürlich einen artgerecht gestalteten Stall, eine gut strukturierte Weide. Zusätzlich fallen Kosten für Heu, Zusatzfutter, Entwurmungen und sonstige Tierarztkosten an.

Mit deiner Patenschaft unterstützt du uns dabei, diese Kosten längerfristig tragen zu können. Und gleichzeitig bist du auch ein Teil vom Mecker-Projekt. Du hilfst uns dabei, ein Sprachrohr für das “Nutztier Ziege” zu sein, über ihr Wesen aufzuklären und Wissen über eine artgerechte, nachhaltige Ziegenhaltung zu verbreiten.

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Als Ziegenpate kannst du dir an den Patentagen anschauen, wie die Ziegen bei uns leben.

Das Mecker-Projekt

Denn das ist genau das, was ich mit dem Mecker-Projekt seit ein paar Jahren mache.

Alle Informationen, die man über Ziegenhaltung findet, basiert darauf, dass die Ziege ein Nutztier für Milch und Fleisch ist. Das Ziel der Haltungsempfehlungen ist, die Leistung zu maximieren und nicht vor allem die Haltung dem Wesen und den Bedürfnissen von Ziegen anzupassen.

Die Ziege ist ein sehr ursprüngliches Tier mit einem wilden Herzen, das am liebsten in steilem, unwirtlichen Gelände herumklettert und sich seine Leckerbissen zusammensucht.

Dieses ausgesprochen schlaue Tier haben wir Menschen über die Jahrhunderte versucht in unsere Nutztierhaltung reinzuformen. Das ist uns nur mässig gut gelungen.

Die Ziege hat sich ihr wildes Wesen erhalten und das macht in der Haltung gerne Probleme.

Wenn man aber lernt, sie zu verstehen, macht Ziegenhaltung riesig Spass. Sie bringen einem oft zu Lachen und sind treue, clevere, herzliche Begleiter.

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Ein “Ziegenbad” – Ziegen sind sehr aufgeschlossen und gehen gerne auf Menschen zu.

Die Ziege – Meckerer mit Charakter

Meine sechs Ziegenböcke sind alle sehr unterschiedlich. Jede Ziege hat ihren individuellen Charakter, ihre Vorlieben, ihre Stärken und Schwächen.

Sie werden von mir trainiert, so dass wir lernen, uns gegenseitig zu verstehen. So ist es möglich, sie zu führen, mit ihnen Spaziergänge, Wanderungen und Kunststücke zu machen.

Sie kennen die Arbeit mit Menschen, sind freundlich, aufgeschlossen, lustig und vor allem so erzogen, dass sie trotz ihrer grossen Hörner sicher im Umgang sind.

Das ist ziemlich einzigartig, denn die wenigsten Ziegen sind so gut trainiert und an Menschen gewöhnt wie unsere Herde.

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Die Patentage sind immer sehr gemütlich. Für eine Verpflegung wird von uns gesorgt.

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Unsere Paten sind sehr kreativ… 😉

Was du bei uns bekommst

Als Ziegenpatin oder Ziegenpate hast du einen persönlichen Bezug zu einer speziellen Ziege. Du bekommst ein schönes Päckli von uns zugeschickt mit einem Brief von deiner Patenziege, mit Fotos und einer Patenurkunde.

Zudem bist du eingeladen, deine Ziege an einem der zwei-drei Patentage pro Jahr zu besuchen, kennenzulernen, zu beobachten und Zeit mit ihr zu verbringen.

Die Patentage sind immer sehr schön, weil so spannende Menschen zusammenkommen. Ich sage immer: Ziegenmenschen sind besondere Menschen. Denn die Ziege ist ein Tier das polarisiert – entweder man liebt sie oder man kann gar nichts mit ihr anfangen.

Wir stellen die Ziegen vor, du kannst den Stall und die Haltung anschauen und natürlich deine Patenziege kennenlernen.

Danach machen wir meistens einen kurzen Spaziergang und sitzen dann noch eine Weile bei Kaffee und Kuchen zusammen, geniessen den Blick auf die Ziegen und den Austausch unter Ziegenliebhabern.

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Wenn das Wetter am Patentag kühler ist, machen wir ein gemütliches Feuer. Auch das ist ein besonderes Erlebnis zusammen mit den Ziegen. 🥰

Na dann…

Hast du Lust bekommen, selbst Ziegenpatin oder Ziegenpate zu werden oder möchtest du eine Ziegenpatenschaft verschenken?

Dann schau dir unser Angebot für eine Ziegenpatenschaft an:

Wir freuen uns auf dich!

Helene und die Meckerer 😘

Schlittenfahren mit Ziegen

Schlitten fahren mit Ziegen – geht das? Was muss man dabei beachten? Wie können Ziegen eingefahren werden? Wie viel kann eine Ziegen ziehen? Solche Fragen erreichen mich oft, wenn ich zeige, wie ich mit meinen Ziegen Schlitten fahre.

Schlittenfahren mit Ziegen

Um es gleich vorne weg zu nehmen: Ja, mit Ziegen kann man sehr gut Schlitten fahren. Je nach Grösse, Schneeverhältnissen, Steigung können dich eine grosse oder mehrere kleinere Ziegen absolut ziehen. Man sagt, eine Ziege kann 1-1.5 Mal ihr Körpergewicht ziehen. Dabei ist das Zuggewicht des Schlittens/Wagens zusammen mit deinem Gewicht gemeint.

Meine 85kg-Böcke haben also problemlos genügend Kraft, um mich zu ziehen. Die Schneeverhältnisse sollten aber stimmen, denn wenn der Untergrund nicht gefroren ist, kann so ein Schlitten ganz schön schwer werden.

Ziegen einfahren

Nebst der Frage, nach den körperlichen Voraussetzungen, sollte eine Ziege vor allem zuerst solide eingefahren werden, bevor du sie vor einen Schlitten spannst.

Dazu gehört, dass sie eine Grundausbildung genossen hat (Führtraining, Weichen, Longieren, Spazieren gehen, Langzügelarbeit etc.) und du sie mit genügend Geduld und Training an die Geräusche, das Gefühl und das Gewicht hinter ihr gewöhnt hast.

In einem weiteren Schritt übst du das Vorgehen ohne Führperson und vor allem das Lenken der Ziege vom Schlitten aus. Denn eine Ziege die sich erschrickt und mit einem angespannten Schlitten mit dir darauf (oder vielleicht nicht mehr…) davonrennt, ist sowohl für dich, für die Ziege, wie auch für weitere Verkehrsteilnehmer gefährlich. So eine Situation ist eine negative Erfahrung für deine Ziege und du wirst viel mehr Zeit brauchen, danach wieder Vertrauen aufzubauen, als wenn du sie von Anfang an mit genügend Geduld einfährst.

Ein passendes Zuggeschirr für Ziegen

Ganz, ganz wichtig ist auch, dass du ein passendes Zuggeschirr für deine Ziege benützt. Denn mit einem unpassenden Zuggeschirr kannst du deiner Ziege schaden. Das ist, wie wenn du 10kg mit einer Einkaufstasche einen Berg hochträgst. Spätestens nach den ersten paar Metern schmerzen deine Hände, weil sich die Schnüre in deine Haut schneiden.

Lass euch die Zeit, die ihr braucht und erfreue dich am Prozess

Deshalb, so schön der Schnee auch ist und so verlockend es ist, einfach “mal eben schnell” einen Schlitten mit ein paar Riemen an der Ziege zu befestigen und sich ziehen zu lassen, nimm dir lieber Zeit, das Schlittenfahren mit deiner Ziege fundiert aufzubauen und sie solide einzufahren. So macht es dann auch richtig Spass!

Chico und Elvis sind nun fünf Jahre alt. Ich trainiere das Fahren in unregelmässigen Abständen mit ihnen seit sie ungefähr zwei Jährig sind. Sie sind also seit drei Jahren im Training und ich würde immer noch nicht sagen, dass sie wirklich fertig eingefahren sind. Natürlich kann man auch intensiver trainieren. Ich habe immer zwischendurch wieder längere Pausen gemacht. Aber ich will damit sagen, dass Schlittenfahren mit Ziegen für alle mehr Spass ist, wenn du es im Tempo deiner Ziege machst und dich über jeden kleinen Fortschritt freust.

Jetzt würde es mich natürlich interessieren: Hast du das Fahren mit deinen Ziegen schon mal ausprobiert? Möchtest du gerne? Wie sind deine Erfahrungen damit?

Alles Liebe,
Helene und die Ziegen

Wenn du Hilfe beim Einfahren deiner Ziege brauchst, dann melde dich gerne bei mir. Ich biete online und vor Ort Beratung und Unterricht mit Ziegen an.

Ziegenkurs

Einen ganzen Tag lernen über Ziegen: Ein Ziegenkurs

Im Dezember bin ich für einen Ganztages-Ziegenkurs nach Zürich gefahren. Drei Zürcher Gemeinschaftszentren haben mich für eine Weiterbildung über Ziegentraining und Ziegenhaltung gebucht zu Themen wie: Wie können wir unsere Ziegenhaltung artgerechter gestalten? Wie können wir die Ziegen beschäftigen? Wie können wir mit unseren Ziegen spazieren gehen? Die Ziege lässt sich nicht anfassen – was tun? …

Anhand von den drei verschiedenen Standorten und Ziegengruppen, habe ich meine Trainingsansätze erklärt und wir haben viel praktische Übungen mit den Ziegen gemacht. Anhand von konkreten Problemen, konnten wir verschiedenste Themen abdecken und ich gab direkt praktische Lösungsvorschläge.

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Wichtigste an so einem Kurs ist für mich, dass ich euch Werkzeuge an die Hand geben kann, womit ihr selbst mit euren Ziegen weiter arbeiten könnt. Denn viele Themen brauchen Zeit und geduldiges Training.

Wir haben geübt, wie man mit scheuen Ziegen trainieren kann, dass sie sich anfassen lassen und wie man mit einer Ziege umgehen kann, die bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat im Zusammenhang mit dem Klauenschneiden und sich deshalb nicht anfassen lassen will.

Da wir den Kurs direkt in den verschiedenen Ziegenställen hielten, konnte ich auch konkrete Tipps zum Verbessern der Haltung und Beschäftigung geben. Auch Themen wie Entwurmen, die korrekte Fütterung oder der beste Zeitpunkt für die Kastration wurden besprochen.

Ziegentraining = Menschentraining

Ziegentraining ist immer auch Menschentraining. Deshalb gehe ich vor allem auch auf das Mindset ein, mit dem du dein Zusammensein mit den Ziegen, deine Erwartungen an sie und dich selbst angehst. Das ist in ganz, ganz vielen Situationen der Schlüssel.

Möchtest du dich auch weiterbilden?

Ich fand dieses Format für einen Kurs super spannend, weil die TeilnehmerInnen so richtig viel profitieren konnten. Ich kann mir vorstellen, mehr Tageskurse zu geben. Für einen ganzen Tag kann ich auch eine etwas weitere Anfahrt machen. Kürzere Kurse oder Unterrichtsstunden biete ich in der Region Bern an oder Online.
Melde dich einfach bei mir, wenn du Interesse an einem Kurs oder einer Weiterbildung hast.

Im folgenden Video siehst du ein paar Ausschnitte aus dem Kurs und einen Einblick in unseren Winter:

Adelboden Ausbildung Ausbildung von Ziegen Auslauf Berge Bern Fotoshooting Gantrisch Gizzi goat training Grüenochtegeiss Grüenochtengeiss Hobbyziege Kupferhalsziege Naturpark Gantrisch Offenstall pack goat Packziege Pfauen Pfauenziege Pro Specie Rara Schnee Schweiz sommer Tiertraining Tipps Tricks Walliser Schwarzhals Ziege Wandern Wandern mit Ziegen Winter Wollo Zicklein Ziege Ziegenausbildung Ziegenbock Ziegenhaltung Ziegenspaziergang Ziegenstall Ziegentraining Ziegentrekking Ziegenzucht Zirkus Zoro zottelgeiss

Ziegenhalfter – endlich sind sie da!

“Wo bekomme ich schöne, passende Ziegenhalfter her?” – Das ist die Frage, die ihr mir mit Abstand am häufigsten gestellt habt.

Leider hatte ich darauf nicht wirklich eine Antwort, weil es sowas bis dato einfach nicht gab…

Wie es zu den Mecker-Ziegenhalftern kam….

Ungefähr vor einem Jahr kam mir die Idee, einfach selbst Ziegenhalfter zu entwickeln. Ich hatte schon oft selbst Ziegenhalfter gemacht oder Pferdehalfter an die Ziegenköpfe angepasst. An der Erfahrung lag es also nicht. Von der Idee bis zum fertigen Produkt gibt es aber noch so einiges, was dahinter steckt.

Als erstes machte ich mich auf die Suche nach einem Material, das stabil, langlebig, pflegeleicht, gut zu verarbeiten und am liebsten so aussieht wie Leder – weil ich das einfach sehr hübsch finde.

Mit Biothane wurde ich fündig. Dieses Material erfreut sich im Pferde- und Hundebereich schon seit einigen Jahren grosser Beliebtheit. Und nachdem ich damit mein erstes Ziegenhalfter gemacht und dieses in unseren Ferien in Adelboden ordentlich getestet hatte, verstand ich auch warum.

Die Ziegenhalfter sind super stabil, einfach sauber zu machen und sehen einfach wahnsinnig gut aus an den Ziegen. Auch nachdem sie schon einige Zeit in Gebrauch sind, sehen sie immer noch aus wie neu. Genial!

Dann kam eine lange Phase in der ich verschiedenste Varianten der Halfter testete, anpasste, wieder testete…. Bis ich endlich zufrieden damit war. Und dann mussten Pläne mit den Massen für die Halfter in drei verschiedenen Grössen (BOCK, GEISS, ZWERG) gezeichnet, getestet, angepasst werden, eine Werkstatt eingerichtet, Werkzeuge angeschafft und ein Workflow etabliert werden. Als die Produkte soweit fertig waren, musste der Mecker-Shop eingerichtet, Produktfotos und – Videos fertiggestellt und ein Launch geplant werden. Du siehst, hinter so einem Produkt steckt also ganz schön viel Arbeit.

Aber jetzt, nach fast einem Jahr, kann ich euch endlich – stolz wie bolle – die Mecker-Ziegenhalfter anbieten! Juhuiiii! 😀

In diesem Video stelle ich alle Mecker-Produkte vor:

Warum braucht es Ziegenhalfter?

Warum brauchen Ziegen überhaupt Halfter? Das beschreibe ich in diesem Video zum Thema Führtraining mit Ziegen:

Die lieben Meckerer können nämlich ganz schöne Rüpel sein und wenn wir sie am Halsband führen, endet das in den allermeisten Fällen in einem Gezerre und Gewürge. Das muss nicht sein.

Wenn wir Ziegen am Halfter führen, können wir viel feiner auf sie einwirken, wir können reagieren, bevor sie mit dem ganzen Gewicht im Halsband liegen und uns hinterher schleifen.

Ich bin sogar der Meinung: Eine Ziege am Halsband führen, würde ich nur machen, wenn sie sehr gut trainiert ist und perfekt auf meine Körpersprache hört. Dann reicht das Halsband und ich muss nicht gross damit einwirken. Fakt ist aber, dass die allerwenigsten Ziegen so gut ausgebildet sind.

Daher ist es für mich unverständlich, warum so viele Leute immer noch das Gefühl haben, eine Ziege nur am Halsband führen (herumzerren…) zu können. Wahrscheinlich liegt es unter anderem daran, dass es bisher kaum gute Ziegenhalfter gab. Aber das soll sich jetzt ändern.

Bodenarbeit mit Ziegen – besser mit Halfter

Übungen wie das Weichen oder Longieren, die ich mit allen Ziegen trainiere, damit sie lernen meinen Raum zu respektieren, ist mit einem Ziegenhalfter einfacher und feiner möglich. Mehr dazu in diesem Video:

Kleine Manufaktur in der Schweiz

Wir stellen die Mecker-Ziegenhalfter in unserer kleinen Manufaktur in der Schweiz her. Sie werden in Kollektionen gefertigt und haben daher eine begrenzte Stückzahl. Es lohnt sich auf jeden Fall zuzugreifen, solange die Farbe und Grösse verfügbar ist, die du gerne möchtest.

Hier gehts direkt zu den Mecker-Ziegenhalftern.

Ziegentrekking oder Streichelzoo?

Bedeutet Ziegentrekking, dass man Ziegen kuscheln kann wie im Streichelzoo?

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, über das ich mir Gedanken mache, seit ich Ziegentrekkings anbiete. Ich habe eine Weile gebraucht, um in Worte zu fassen, was mir so sehr am Herzen liegt. Aber heute will ich es probieren.

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Ethisches Ziegentrekking – ist das möglich?

Ziegentrekkings anzubieten bedeutet, Ziegen und Menschen, die sich nicht kennen zusammen zu bringen. Häufig sind das Menschen, die nur wenig bis gar keine Erfahrung mit Ziegen haben und eben dies mal ändern möchten.

Für die Ziegen bedeutet das, dass sie mit Menschen umgeben sind, die sie nicht lesen können. Als hoch soziale Tiere suchen sie gerne den Kontakt und möchten ihre neuen Herdenmitglieder verstehen.

Genau das möchte ich mit den Angeboten vom Mecker-Projekt möglich machen. Die Frage ist WIE ich das mache. Gibt es eine Möglichkeit, Raum für eine nachhaltige Begegnung zu schaffen, die nicht nur der Unterhaltung dient, sondern für Mensch UND Tier ein schönes Erlebnis ist?

Zurück zu mehr Achtsamkeit vs. Freizeitunterhaltung

Wir leben in unserer Gesellschaft derart abgetrennt von der Natur, dass wir oft über die einfachsten und logischste natürlichen Zusammenhänge nicht mehr Bescheid wissen. Wir kennen Tiere nur noch aus dem Zoo oder von der Werbung auf der Milchpackung.

Ich weiss, es gibt Orte, an denen du einen Esel für dein Wanderabenteuer mieten kannst, es gibt Orte an denen dein Kind auf einem fertig gesattelten Pony ein paar Runden drehen kann. Es gibt viele Orte, die sich auch mit Tieren nach den Konsumgewohnheiten unserer Gesellschaft richten.

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Eine Dienstleistung mit Tieren – Was bedeutet das?

Auch ich verfalle immer wieder in die Dienstleisterrolle, schliesslich möchte ich, dass meine Gäste eine gute Zeit haben, wenn sie zu uns kommen, dass sie ein schönes Erlebnis haben.

Das spricht auch nichts dagegen. Aber ich denke, wenn du einige unserer Videos gesehen oder ein paar Beiträge gelesen hast, wird schnell klar, dass die Ziegen bei mir keine Dienstleister sind sondern Partner. Die Tatsache, dass meine Tiere “arbeiten” bedeutet nicht, dass sie auf Knopfdruck funktionieren müssen.

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Raum, um Ziegen zu erleben

Was ich mit dem Mecker-Projekt anbiete, ist ein Raum, in dem du Ziegen erleben, sie beobacht, erfahren, verstehen lernen kannst. Das kann bedeuten, dass du eine lustige, spannende Zeit hast. Das kann aber auch bedeuten, dass du deiner eigenen Angst und deinen Grenzen begegnest. Dass du durch einen Prozess gehst und lernst, dich auf etwas einzulassen, was du sonst nicht tust.

Meine Ziegen sind gut erzogen und haben gelernt, dass es Spass macht, mit Menschen etwas zu unternehmen. Manchmal gehen sie für mich an ihre Grenzen. Das tun sie, weil sie wissen, dass ihre Bedürfnisse immer gehört und respektiert werden. Es ist wie in einer Beziehung zwischen Menschen: Wenn ich vertrauen kann, dass du auf mich Acht gibst, bin ich auch bereit etwas für dich zu tun, was ausserhalb meiner Komfortzone liegt.

Bei der Arbeit mit Ziegen ist das genau gleich. Als äusserst neugierige Tiere erleben sie gerne Neues – auch wenn es zuweilen mit Anstrengung verbunden ist. Sie wissen, dass sie zu nichts gezwungen werden, dass sie nichts leisten müssen, wozu sie in dem Moment nicht im Stande sind.

Bei einem Ziegentrekking kann das kann bedeuten, dass wir bei einer Bergwanderung nur sehr langsam voran kommen, weil sie viele Pausen brauchen. Oder dass wir ein Trekking abbrechen oder verschieben, weil es zu heiss für sie ist.

Das hat nichts mit Vermenschlichung oder übertriebener Bemutterung der Tiere zu tun. Das ist der Respekt gegenüber der Ziege als Lebewesen mit Bedürfnissen. Genau so wie ich von ihnen erwarte, dass sie auf mich achten, mich nicht anrempeln und mir zuhören, respektiere ich auch ihre Grenzen, ihr “Nein” oder ihr “Stopp”.

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Seine eigenen Bedürfnisse zurückstecken ist eine Chance

Für dich ist das eine Chance, aus deinem Alltagshamsterrad auszubrechen. Unsere Welt ist so ausgerichtet, dass sich alles stets um unsere menschlichen Bedrüfnisse dreht. Um elementare Bedürfnisse wie “Was esse ich? Wo schlaffe ich? Wie halte ich mich warm?” müssen wir uns keine Gedanken mehr machen. Wir können uns ganz anderen “Problemen” widmen, die oft sehr viel (zu viel) Platz in unserem Kopf einnehmen. Wir sind so sehr mit dem Alltag beschäftigt, dass wir kaum wahrnehmen, was unser Körper gerade alles leistet, dass wir trotz Kunstlicht und temperierten Räumen gewissen Natur-Zyklen unterliegen, dass wir schlussendlich nichts anderes sind als Natur.

Ziegen sind sehr ursprüngliche Tiere und leben voll und ganz in ihren natürlichen Zyklen. Fressen, Spielen, Ruhen und Wiederkäuen bestimmt ihren Tag.

Und genau das, macht die Magie eines Ziegentrekkings aus: Wir richten uns nach dem Rhythmus der Tiere und verbinden uns damit mit unseren eigenen ursprünglichen Bedürfnissen.

Wenn du es einmal erlebst, wirst du merken, wie schön es ist, dich beim Wandern nicht von deiner Sportuhr, Höhenmetern oder Zeitangaben steuern zu lassen. Sondern von deinem Körper. Vom Körper der Ziegen.

Es ist eine andere Art von Wandern. Du kannst deine Probleme zu Hause lassen, weil sie in dem Moment einfach nicht wichtig sind. Und das kann unglaublich heilsam sein.

Fazit: Ziegentrekking oder Streichelzoo?

Wenn dich diese Worte triggern und du denkst: “Meine Güte, das ist aber übertrieben, ich will doch nur mal Ziegen aus der Nähe sehen.”, dann bist du bei uns an der falschen Adresse und herzlich eingeladen in den Streichelzoo zu gehen.

Wenn du merkst, dass das genau das ist, was du suchst, wenn du Ziegen wirklich kennenlernen und erfahren willst, wenn du dich auf sie einlassen und damit auch dir selbst wieder näher kommen möchtest, dann melde dich bei mir für dein Ziegentrekking oder Bergabenteuer mit uns. <3

Möchtest du auch ein Abenteuer mit Packziegen erleben?

Bergwanderung mit Packziegen –

Räuchern im Ziegenstall | Rauhnächte Ritual

Räuchern im Ziegenstall

Das Räuchern im Ziegenstall während der Rauhnächte, der Zeit zwischen der Wintersonnenwende und dem Dreikönigstag, der Zeit zwischen den Jahren, ist ein altes, europäisches Brauchtum. Bei diesem Ritual wurden während der dunkelsten Zeit des Jahres das Haus und der Stall geräuchert, um schlechte Energien und Geister zu vertreiben.

Bedeutung des Räucherns

Das Brauchtum des reinigenden und segnenden Räucherns geht auf die Kelten zurück.
Dieses Ritual passt sehr gut in die geheimnisvolle Zeit rund um Weihnachten – eine Zeit, in der Altes noch nicht gänzlich gegangen und das Neue noch nicht richtig angekommen ist. In dieser besonderen Zeitspanne erwacht die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Natürlichen.

Weih-, Schutz- und Reinigungsräuchern gehörte früher zum normalen Alltag auf dem Land. Haus und Stall wurden damit desinfiziert und das Wohnklima verbessert. Die ganze Familie zog durch die Gebäude, um die Familie, die Tiere und das Haus im nächsten Jahr zu schützen.

Wie und womit Räuchern

Traditionell wird mit Kräutern wie weissem Salbei, Minze oder Beifuss geräuchert. Eine gute Anleitung dazu findest du in DIESEM und in DIESEM Beitrag.

Zum Räuchern im Ziegenstall  kannst du auch Rächerwerk wie Räucherstäbchen oder wie hier gezeigt ein Palo Santo nutzen. Die sind etwas leichter zu bedienen und die Wahrscheinlichkeit für Funkenflug ist kleiner (bei Holz-Ställen aufpassen mit dem Feuer!)

Altes Loslassen und Platz machen für Neues

Mit diesem kleinen Ritual vom Räuchern im Ziegenstall können wir das Jahr 2022 verabschieden und machen all dem Neuen Platz, was in 2023 entstehen wird.

Wir wünschen euch einen magischen Start ins neue Jahr. Lasst los, was gewesen ist und gebt euch selbst jeden Tag eine neue Chance, euer Leben so zu leben, dass es euch glücklich macht.

Alles Liebe,
Helene und die Meckerer

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Ziegen sind tief in unserer Kultur, in der Sagenwelt und alten Bräuchen verankert. Ein Beispiel ist das Räuchern im Ziegenstall.

Interessieren dich diese Themen rund um Ziegen? Dann schau mal HIER vorbei.

Hast du auch Neujahrs-Bräuche oder Rituale, die du machst im Ziegenstall?

Aggressive Ziege – was tun?

Schnell ist es passiert: Einmal nicht konsequent gewesen und schon hat dich die Ziege mit den Hörnern geboxt. Oder der netten Frau beim Spaziergang die hingehaltene Hand weggeschlagen. Aggressive Ziegen sind ein Problem, dem die meisten Ziegenhalter*Innen früher oder später mal begegnen.

aggressive Ziege boxt haut schlägt Problem mit Ziege Aggression bei Ziegen Ziegentraining Hobbyziege Ziegenbock Zuchtbock Zwergziege Erziehung 6 Aggressivität 800x533

Aggressives Verhalten gehört zur Ziegensprache. Ziegen sind Hornträger und nutzen die Hörner, um sich untereinander zu verständigen. Das klare Zurechtweisen untereinander oder die Rangkämpfe können so brutal aussehen, dass man lieber nicht dazwischen steht.

So wie die Ziegen untereinander mit den Hörnern kommunizieren, probieren sie es auch mit uns. Durch eine konsequente Erziehung können sie aber lernen, dass schlagen oder boxen von Menschen tabu ist.

Dennoch wird es immer diese eine aggressive Ziege geben, die sich einfach nicht kontrollieren kann. Insbesondere wenn du (kastrierte) Böcke hältst, so wie ich, wirst du dich mit der Aggressivität bei Ziegen auseinander setzen müssen.

Aggressivität mit Aggressivität zu begegnen ist bei Ziegen absolut verschwendete Energie. Einen Bock bei den Hörnern zu packen macht ihn nur noch wilder und Schläge sind für Ziege Kommunikation und nicht per se eine Bestrafung.

Mein Ansatz ist, die Aggressivität in etwas Positives umzuwandeln und der Ziege eine Aufgabe zu geben, für die ich sie belohnen anstatt bestrafen kann. Wie das geht, liest du weiter unten im Artikel.

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Kommunikation von Ziegen

Ihre Hörner sind für Ziegen nicht nur Dekoration, sondern ein wichtiges Mittel für die Kommunikation untereinander. Daher ist es nur natürlich, dass sie ihre Hörner auch einsetzen. Das kannst und solltest du einer Ziege nicht grundsätzlich verbieten. Du kannst aber klare Regeln aufstellen, wann die Hörner eingesetzt werden dürfen und wann nicht.

Ziegen kommunizieren sehr klar und schnell. Sie warnen vor, bevor sie zuschlagen. Aber manchmal geht das so schnell, dass wir ihre Warnung nicht wahrnehmen und scheinbar aus heiterem Himmel einen Hornstoss abbekommen. Wir sind dann meistens völlig überrumpelt und wissen nicht wie reagieren.

Beobachte, wie deine Ziegen untereinander kommunizieren. Meistens warnen Ziegen mit einem Blick, aufgestellte Nackenhaaren, zurückgelegten Ohren und leicht gesenktem Kopf. Wird darauf nicht Platz gemacht, folgen die Hörner.

Auch wenn junge Ziegen frech sind und die Ranghöheren ärgern, wird nicht lang gefackelt, bevor sie mit den Hörnern zurecht gewiesen werden. Das ist auch nötig, weil Ziegen unglaublich penetrant sind. Sie stellen etwas nicht einmal in Frage und dann ist es klar. Nein. Sie stellen immer und immer und immer und immer wieder in Frage. Deshalb brauchen sie auch so eine klare, direkte Kommunikation, sonst würden sie die Rangordnung untereinander niemals respektieren.

Was du bei einer aggressiven Ziege tun kannst:

1. Verstehe, warum deine Ziege aggressiv ist

Wenn deine Ziege dich boxt, macht sie das aus einem Grund. Verstehe, was der Antrieb deiner Ziege ist. Ist sie in einer Situation überfordert und versteht nicht, was du von ihr willst? Will sie einen Artgenossen vertreiben und du stehst dazwischen? Hast du sie an einer Körperstelle berührt, die sie nicht mag? Versucht sie dich zu dominieren? Fühlt sie sich bedrängt, hat Angst und will sich verteidigen? Ist es Futterneid? Sind es die Hormone?…

Je nachdem, was der Grund für die Aggressivität deiner Ziege ist, kannst du unterschiedlich darauf reagieren.

2. Betrachte die Haltung und Gesundheit deiner Ziege

Oft sind Haltungsfehler der Grund für aggressive Ziegen. Wenn sie in einem schlecht strukturierten Stall leben und ständig unter Stress stehen oder wenn die Herdenzusammenstellung ungünstig ist, sie keine gleichstarken Spielgefährten haben oder – noch schlimmer – ganz alleine gehalten werden, bilden sich oft Verhaltensstörungen aus.

Gib deiner Ziege die Möglichkeit, ihre Kraft und Aggression an etwas auszulassen. Hänge ihr Bälle in den Stall, gib ihr Kratzbürsten und am Wichtigsten überhaupt: Halte Ziegen immer in einer Herdenkonstellation, in der sie sich wohl fühlen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ziegen ab einer Gruppengrösse von vier Tieren viel ausgeglichener sind, weil sie miteinander kämpfen können, die spielerischen Kämpfe sich aber gleichmässig verteilen und nicht immer die selben Tiere “gemobbt” werden.

3. Dir über deine eigene Angst bewusst werden

Wenn dich deine Ziege einmal so richtig schön mit den Hörnern erwischt hat, speichert sich die Angst vor einem weiteren Hornstoss in deinem Körper ein. Du erwartest es förmlich, wenn du dich der aggressiven Ziege näherst. Dementsprechend verändert sich deine Körpersprache (oft unbewusst), was deine Ziege natürlich bemerkt und weiss, dass sie dich dominiert.

Das passiert meistens auch, wenn du denkst, es würde dir nichts ausmachen und du hättest die Situation im Griff. Werde dir bewusst, dass dem nicht so ist und dass das okay ist. Nur so kannst du dein Verhalten bewusst verändern und selbstbewusster an deine Ziege herantreten.

Wenn du merkst, dass du noch zu viel Angst vor einem Hornstoss hast, um mit deiner Ziege daran zu arbeiten, nimm ein Wasserspray mit in den Stall und halte die Ziege fürs Erste damit auf Abstand. Das gibt dir Sicherheit und das Gefühl “Herr oder Frau über die Situation” zu sein.

4. Desensibilisierung

Oft ist das Hauptproblem für Aggressivität, dass die Ziege ihre Emotionen ungefiltert Luft macht und nicht gelernt hat, zuerst nachzudenken, bevor sie reagiert. Jede Art von Ziegentraining (Führtraining, Spazieren gehen, Kunststücke etc.) hilft ihr, das zu lernen.

Zudem übe ich mit aggressiven Ziegen ganz bewusst, dass sie unangenehme Situationen lernen auszuhalten. Ich halte sie zum Beispiel am Kopf (und später an den Hörnern) fest, so lange, bis sie einen Moment ruhig sind und lasse dann sofort los. Das Loslassen, die Pause und das Lob ist die Belohnung. Das wird mehrmals wiederholt, bis die Ziege versteht, dass die unangenehme Situation (das Festhalten) sofort verschwindet, sobald sie sich nicht wehrt.

So lernt die Ziege, dass der Kopf keine Tabu-Zone ist, sondern dass sie auch an den Hörnern angefasst werden kann, ohne dass dies eine Aufforderung zum Kampf ist.

5. Negatives in Positives verwandeln

In meiner Art des Tiertrainings ist immer das Ziel, dass das Tier ein positives Erlebnis hat, sich gut und bestärkt fühlt im Zusammensein mit seinem Menschen.

Das heisst, wenn wir eine Differenz haben, die Ziege etwas nicht versteht und “falsch” reagiert, versuche ich immer eine Situation zu schaffen, in der ich es loben anstatt bestrafen kann.

Deshalb übe ich mit meinen Ziegen das “Küsschen geben”. Die Ziege wird belohnt, wenn sie mit der Nase meine Nase/Wange berührt.

Diese Übung kannst du in allen möglichen Situationen abrufen. Sie motiviert die Ziege, Menschen ins Gesicht zu schauen, anstatt den Kopf zu senken und mit den Hörnern vorweg zu gehen. Und gleichzeitig hast du etwas, wofür du sie belohnen kannst.

6. Klare Grenzen setzten

Nebst der Desensibilisierung und der positiven Verstärkung ist es ganz wichtig, dass du klar und konsequent im Umgang mit deinen Ziegen bist. Wenn du von ihnen als Leittier akzeptiert werden willst, musst du dich auch so verhalten.

DU bestimmst, wann eine Ziege in deinen persönlichen Raum kommen darf. Lade sie ganz klar dazu ein. Oder sei ebenso klar, wenn sie dir zu nahe kommt, ohne dass du sie eingeladen hast. Ziegen sind Meister in der subtilen Grenzüberschreitung. – Nur noch ein bisschen näher. Mal schauen, ob ich meinen Kopf an ihr reiben kann. Vielleicht merkt sie es ja nicht, wenn ich ihr den Weg abschneide….

Das alles sind Grenzüberschreitungen, die eine ranghohe Ziege nicht zulässt. Und es sind Grenzüberschreitungen, die deine Ziegen jeden Tag testen werden. Sei dir dessen also bewusst.

Wenn du an einem Tag keine Energie oder Zeit hast, dich auf diese Spiele einzulassen ist das kein Problem. Halte deine Ziegen auf Abstand. Nimm ein Wasserspray oder einen Stock mit zum Füttern und fange gar nicht erst an zu diskutieren.

Sei beim verteidigen deiner Grenzen immer fair. Eine Ziege zu schlagen macht keinen Sinn. Das ist für sie bloss eine Spielaufforderung. Ein Wasserspray, ein Klopfen mit dem Stock auf die Hörner, anblasen oder auf die Nase / Ohren schnippen sind feine aber effektive Methoden, mit denen du deinen persönlichen Raum abgrenzen kannst.

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Aggressive Ziege: Hat dir das geholfen?

Ich hoffe, dieser Artikel hilft dir, fair und klar mit deinen Ziegen umzugehen. Schreib mir doch in die Kommentare, was du für Ziegen hast, ob sie aggressives Verhalten zeigen und wie du damit umgehst.

Falls du trotz dieses Artikels Hilfe brauchst und dir eine Mentorin wünschst, dann schau dir mal mein Angebot für Ziegenunterricht an.

Wenn du lieber Lernvideos anschaust, dann ist mein Patreon etwas für dich: Darauf teile ich ausführliche Lernvideos zum Thema Ziegentraining und Ziegenhaltung. In einem Video habe ich die Grundausbildung von Knut mit gefilmt und kommentiert. Bei Knut war Aggression ein zentrales Thema der Grundausbildung.

Alles Liebe,
Helene und die Meckerer

Rund um den Gantrisch mit Packziegen | Abenteuer Ziegentrekking

Durch die Berge wandern mit Packziegen? In diesem Beitrag erzähle ich dir mehr dazu.

Entschleunigung in der Schweizer Bergwelt mit Packziegen

Kennst du dieses Gefühl, wenn du weisst, du brauchst eine Auszeit, aber du hast keine Zeit? Bis zu den nächsten Ferien ist es noch lange hin, aber alles in dir schreit nach Entschleunigung, nach einem Abenteuer…?

Sommer ist bei mir Hochsaison als Hochzeitsfotografin. Ferien machen im Sommer ist für mich daher nicht sehr realistisch. Aber es braucht auch nicht immer der Urlaub auf der Insel zu sein. Die Schweiz ist im Sommer absolut traumhaft und wenn du nicht weit reisen musst, brauchst du auch nicht zwei Wochen Urlaub. 

Deshalb habe ich mir in diesem Sommer viele kleine Auszeiten eingeplant. Entschleunigung für den Kopf, Bewegung für den Körper und Abenteuer für das Herz. Für letzteres sorgen meine Ziegen. Eine Bergwanderung mit Packziegen ist immer ein kleines Abenteuer. Es ist schwierig in Worte zu fassen, was die Kombination von Ziegen und Bergen mit einem macht. Aber ich will versuchen, dir mit dem Video und diesem Text hier einen Einblick zu geben.

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Ein Teil der Herde

Die ersten Sonnenstrahlen kämpfen sich durch den Morgennebel. In der Ferne hören wir Kuhglocken. Das Zwitschern der Vögel und ein sanfter Windhauch in den Ästen der Fichten. Die Luft ist frisch und das Atmen fühlt sich frei und leicht an. Rund um uns suchen die Ziegen Farne und andere leckere Bergkräuter. Wie eine schützende Hand, verteilt sich die Herde rund um uns. Nie zu weit weg, stets mit einem Ohr wachend. Wir sind eine Einheit und erleben dieses Abenteuer zusammen.

Nachdem die grossen Böcke bepackt sind, starten wir unsere Wanderung. Schon bald werden die Kuhglocken lauter und als die Sonne durch die Nebelschwaden bricht erkennen wir, dass wir uns auf einer Kuhweide befinden und die Kühe gerade zum Zählen und Melken zusammengetrieben werden.

Wir führen die Ziegen an der Leine. Kühe sind nämlich sehr neugierige Zeitgenossen. Solange wir uns ruhig verhalten und die Packziegen bei uns bleiben, ist das aber kein Problem. 

Nach einem stärkenden Frühstück im Bergrestaurant, machen wir uns auf Richtung Leiterenpass. Die Nebelschwaden stauen sich am Berg, lösen sich teilweise auf und geben immer wieder den Blick frei über die magische Berglandschaft. Wir können uns kaum satt sehen an den Hügeln und Tälern, der blühenden Bergvegetation und dem mächtigen Gantrisch, der über uns thront.

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Im Rhythmus der Ziegen

Unsere kleine Herde kommt langsam in einen Rhythmus. Mit Ziegen wandern wir langsam. Wir passen uns ihrem Tempo an. Sie haben zwar einen guten Schritt, machen aber gerne immer wieder mal Halt für ein paar Leckerbissen am Wegrand. Dank ihnen, nehmen auch wir uns Zeit innezuhalten und die Landschaft rund um uns wirken zu lassen. Wir haben Zeit. Zeit den Wildbienen auf den Bergkräutern zuzuschauen. Zeit die Grösse der Gipfel um uns herum wahrzunehmen. Zeit mit anderen Wanderern zu plaudern. Zeit wieder zu Atem zu kommen.

Wandern als Meditation statt Leistungssport

So wandern wir Schritt für Schritt – mehr Meditation als Leistungssport – und erreichen mit vollem Herzen den ersten Pass. Hinter dem Leiterenpass erstreckt sich ein kleines Tal und wir haben Aussicht bis hin zu den Alpen. Während wir die Natur auf uns wirken lassen, fährt meine Hand durch das weiche Ziegenfell. Sie sind immer bei uns. Für sie sind wir längst ein Teil der Herde. Wir gehören zusammen und jedes Herdenmitglied wird so angenommen und integriert wie es ist. Du musst dich nicht erst beweisen. Du gehörst einfach selbstverständlicherweise mit dazu.

Vor dem letzten Aufstieg gönnen wir uns eine längere Pause. Ziegen sind Wiederkäuer und brauchen über den Tag verteilt immer wieder Ruhephasen, in denen sie Wiederkäuen können. Sobald wir eine längere Pause machen, legen sie sich neben uns und strahlen eine entspannende Ruhe aus. Einfach mal auf dem Gras liegen und die Sonne auf dem Gesicht spüren. Egal, ob noch ein Pass bevor steht oder zu Hause tausend Mails warten. Entschleunigung pur.

Wie auf Wolken

Der Weg führt weiter über eine leicht ansteigende Bergwiese und führt uns hinauf auf eine Krete hin zum Morgetepass. Wenn die Aussicht auf dem Leiterenpass schön war, dann ist es hier überwältigend. Wir fühlen uns, als ob wir in den Wolken sitzen, während wir zu beiden Seiten über die Gipfel und Täler blicken. Von den Alpen bis hin zum Jura.

Die Packziegen gönnen sich – wie wir auch – eine kleine Stärkung und turnen abenteuerlich nahe am Abgrund herum. Sie laufen hier frei mit. Wir müssen uns keine Sorgen um sie machen. Das hier ist ihr Gelände, das ist ihre Welt. Je mehr rauf und runter umso besser. Wir können darauf vertrauen, dass sie wissen, wie sie sich in diesem Gelände verhalten müssen.

Nach dem Abstieg können wir uns entweder noch beim grünen Gantrischseeli erfrischen oder im Restaurant ein Bierchen trinken. Die reine Wanderung ist in ca. drei Stunden zu machen. Aber wir lassen uns Zeit – so viel wie wir brauchen, um dieses Abenteuer, die Packziegen und die Bergwelt wirklich zu erleben. 

Und so kommen wir nach nur einem Tag nach Hause mit vollem Herzen, angenehm müdem Körper und einem Lächeln auf dem Gesicht, das noch lange anhält.

Dein Bergabenteuer mit Packziegen

Ich vergeben von Frühjahr bis Herbst ein paar wenige Termine für Bergwanderungen mit Ziegen. Die Ziegen-Abenteuer werden individuell auf euch zusammengestellt können auch mit einer Übernachtung und einem professionellen Fotoshooting verbunden werden.

Möchtest du auch ein Abenteuer mit Packziegen erleben?

Bergwanderung mit Packziegen –

Ich freue mich über deinen Kommentar, eine unverbindliche Anfrage oder einfach ein Herz / Like für das Video

Bis zum nächsten Mal,

Helene und die Meckerer

Ziegentrekking mit Kindern

Ziegentrekking mit Kindern – geht das?
Diese Frage wird mir oft bei der Buchung von Ziegentrekkings gestellt und in diesem Beitrag möchte ich etwas ausführlicher darauf antworten.

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Spoiler vorneweg: Ja, Ziegentrekking mit Kindern geht. Sehr gut sogar. Aber es ist nicht für alle Familien gleich gut geeignet. Man muss sich auf diese temperamentvollen, quirligen Tiere einlassen wollen und damit umgehen können, dass es anfangs vielleicht noch etwas chaotisch und wild zu und her geht.

Denn das muss man ganz klar sagen: Ziegen sind keine Esel. Und auch keine Schafe. Sie bewegen sich viel schneller, sind aufgeweckt und sehr klar in ihrer Kommunikation. Untereinander haben Ziegen eine regelrechte Hackordnung und es muss in jeder Situation klar gestellt werden, wer der Chef ist. Auch wenn meine Ziegen ihre Hörner nur untereinander und nicht gegen Menschen einsetzen, muss man Acht geben, dass die Kinder nicht zwischen zwei Ziegen stehen die einen Konflikt austragen oder nicht zu nah, wenn die Ziegen mit den langen Hörnern den Kopf herumdrehen.

Meine Ziegenböcke sind ziemlich gross, ähnlich wie kleine Ponys und haben fast so lange Hörner wie Steinböcke. So ist es nur logisch, dass Kinder, die sich mit ihrem Gesicht genau auf der Höhe der Hörner befinden, oft erst mal Respekt haben. Respekt ist gut. Den sollten Kinder vor allen Tieren haben, die sie nicht kennen und noch nicht einschätzen können.

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Ängstliche Kinder haben anfangs oft Respekt vor den Ziegen.

Am Anfang des Ziegentrekkings sind die Ziegen meistens etwas nervös und testen die neuen Menschen: Sie versuchen vielleicht die Leine aus der Hand zu ziehen, schütteln den Kopf mit den Hörnern oder stehen auf den Fuss. Du musst dich also erst mal behaupten, um Leitziege zu werden. Wenn du dir die Leine nicht aus der Hand ziehen lässt und den behornten Kopf unbeeindruckt von dir weg schiebst, wirst du respektiert. Für ängstliche Kinder (oder Eltern) ist das am Anfang aber oft noch schwierig.

Ich denke, dass gerade diese Kinder jedoch am meisten von einem Ziegentrekking profitieren können: Ziegen fordern eine klare Körpersprache von uns. Wenn du zögerlich bist und nur leise “Nein” sagst, werden sie dich nicht respektieren. Wenn sich das Kind nach der Aufwärmphase langsam etwas mehr getraut, können wir das mit den Ziegen üben: Hinstehen und klar “Nein” sagen, sich nicht bedrängen lassen. Sobald die Ziege dann tatsächlich darauf reagiert, ist das ein grosses Erfolgserlebnis für den kleinen Menschen.

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Wenn jeder in seinem Tempo kann, wird aus Respekt Freundschaft.

Wenn du dich also fragst, ob du mit deinen Kindern ein Ziegentrekking buchen solltest, dann kann ich dir das so beantworten:

Wenn du noch sehr kleine oder sehr ängstliche Kinder hast, dann probiere vielleicht lieber zuerst ein Esel-, Pferde- oder Lamatrekking.

Mutigere Kinder haben an der aufgeweckten Art von Ziegen meistens einen Riesenspass und springen schon bald mit ihnen über Stock und Stein.

Für ängstliche oder zurückhaltende Kinder kann ein Ziegentrekking sehr wertvoll sein, weil sie über ihren Schatten springen und für sich einstehen dürfen. Wichtig dafür ist aber, dass sich alle – vor allem auch die Eltern – darauf einlassen wollen. Es kann auch sein, dass es doch noch zu viel ist für den kleinen Menschen.

Wir nehmen uns viel Zeit und ich versuche auf jedes Kind und jeden Erwachsenen einzugehen, zu erklären und die Gelegenheit zu bieten, selbst auszuprobieren, wie die Ziegen auf einen reagieren. Aber wir arbeiten mit Lebewesen, die sich nicht immer steuern lassen und ihre eigenen Befindlichkeiten mitbringen.

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Herumtollen, entdecken, klettern, springen – Ziegen und Kinder haben in vielem die selben Bedürfnisse.

Ich bin der Meinung, jedes Kind (und jeder Erwachsene) sollte Kontakt mit Tieren haben können, weil Tiere uns mit unseren Wurzeln verbinden, uns einen Spiegel vorhalten und wir durch sie unglaublich viel über uns selbst erfahren können. Mit Ziegen läuft das temperamentvoll, lustig und lebendig ab. Das entspricht nicht jedem. Daher frage dich einfach, ob du und deine Kinder Lust auf diese Erfahrung habt oder ob ihr lieber mit einem ruhigeren Tier beginnen möchtet.

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Stall-Tour bei den Zottelgeissen

Ziegenstall-Tour

Nachdem mein erstes Stall-Tour Video sehr gut bei euch angekommen ist, möchte ich euch heute einen weiteren Stall oder besser gesagt eine Art der Ziegenhaltung vorstellen. Allerdings dieses Mal nicht nur den Ziegenstall, sondern auch den Menschen, der dahinter steckt. Sabina Bircher von Zottelgeiss erzählt euch in einem Interview, wie sie zu ihren Ziegen kam, warum ihr die Grüenochte Geiss so gut gefällt und wie sie ihre Ziegen hält im Berggebiet Adelboden, wo fast sieben Monate lang Winter vorherrscht.

Sabina und die Zottelgeissen

Auf rund 1’450 Höhenmeter wohnt Sabina mit ihrer Familie und den charmanten Ziegen. Sie bietet Ziegen-Trekking-Touren im schönen Adelboden an. Als sie vor ein paar Jahren ihre ersten Ziegen kaufte, schüttelten die Menschen in ihrer Umgebung nur den Kopf. Was den das für seltsame Ziegen seien und was sie denn mit denen wolle. Als sie dann noch die Idee hatte, ihre Herde mit kastrierten Böcken für Trekking-Touren mit Gästen zu erweitern, wurde sie teilweise sogar ausgelacht.

Warum es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten

Es braucht manchmal eine Weile, bis sich deine Umgebung an eine besondere Idee gewöhnt. Wenn du aber spürst, dass es für dich der richtige Weg ist, solltest du dich davon nicht beeindrucken lassen. So hat auch Sabina an ihrem Traum festgehalten und hat heute eine tolle Herde und könnte im Sommer fast jeden Tag Trekking-Touren machen, so gefragt sind ihre lustigen Zottelgeissen. So hat sich auch die anfängliche Skepsis bald in Anerkennung gewandelt. Denn jemand, der seiner Leidenschaft folgt, etwas Schönes erschafft und dafür auch Hindernisse in Kauf nimmt, verdient Respekt.

Entweder rauf oder runter…

Was man als Flachländer:in gerne vergisst: In den Bergen gibt es grundsätzlich zwei Richtungen – rauf oder runter. Obwohl das für Ziegen ideales Gelände ist, macht es die Ziegenhaltung leider nicht eifach. Denn einen ordentlichen Zaun sollten sie auch am Hang haben. Wenn man viermal den Berg hoch stapfen muss, um all die Stromlitzen für den ziegensicheren Zaun zu ziehen, kommt das einem Workout gleich. Ein guter Zaun ist in den Bergen übrigens nicht nur wegen dem Ausbrechen wichtig, sondern auch wegen dem Einbrechen. Stichwort Wolf…

Du merkst schon, die Ziegenhaltung in den Bergen ist schon anspruchsvoller, als unten im Flachland. Dennoch lohnt es sich. Denn die Ziegen fühlen sich auf den Bergweiden pudelwohl, hüpfen vergnügt die Hänge hoch und runter und die kräuterreichen Bergwiesen sind ideale Kost für die leichtfuttrigen Tiere.

Sommer- und Winterstall

Das Weidhaus, in dem Sabina ihre Ziegen einige schweisstreibende Höhenmeter über ihrem Wohnhaus hält, ist nur im Sommer zugänglich. Im Winter liegt hier so viel Schnee, dass sie die Ziegen im November in einen tiefer liegenden Winterstall bringt. Dort haben sie einen umzäunten, schneefreien Bereich rund um den Stall. Hier können sie sich an schönen Tagen die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, während rundherum teilweise mehrere Meter Schnee liegen. Sobald der Schnee gegen Ende April / Mai schmilzt und das erste Gras wächst, dürfen sie wieder in das Weidhaus. Die steile Fläche beweiden sie im Sommer in Kombination mit Galloway-Rindern. So kann eine Weidefläche optimal genutzt werden, die mit Maschinen nicht zugänglich wäre.

Ziegenhaltung ist nicht gleich Ziegenhaltung

Wie hältst du deine Ziegen? Hast du sie auch schon mal im Sommer auf eine Alp gebracht oder wäre das nichts für dich? Wenn ja warum? Ich freue mich auf eure Rückmeldungen zum Video und zu diesem Artikel.